Rotenfels/Ebernburg bei Bad Münster
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Der Rotenfels ist mit einer Wandhöhe von 202 m und einer Länge von 1.200 m die höchste Steilwand zwischen den Alpen und Skandinavien. Er liegt gegenüber dem alten Ort Ebernburg, auf der rechten Naheseite zwischen Bad Münster/Ebernburg und Norheim. |
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Den Namen Rotenfelsen hat der Fels durch das rötliche Vulkangestein Ryolith (auch als Quarzporphyr bekannt), das vor ca. 260 Millionen Jahren durch Magma entstanden ist. Besonders an den Wochenende zieht dieser Felsen viele Besucher an, denn hier kann man noch Landschaften sehen und erleben welche in Deutschland selten geworden sind. In dem Gebiet wachsen sogar Pflanzen, welche es sonst nur in den Steppen Ungarns gibt. Auch macht die Aussicht von dem schroffen Felsen einen Besuch mehr als wert. |
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Der Selbstmordfelsen Bekannt wurde der Rotenfels durch seine vielen grausamen Selbstmorde, welche auf ihm verübt worden. Er hat deshalb unter den Einheimischen auch den Beinamen „Lieblingsplatz der Selbstmörder“. Viele Menschen stürzen sich hier Jahr für Jahr in den Tod. Nicht wenige werden erst einige Zeit später gefunden. |
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Die „andere Seite“ des Rotenfels Am Tage ist er faszinierend und ja, sogar etwas geheimnisvoll. Geht man jedoch des Nachts am Rotenfels spazieren, bekommt man einen ganz anderen Eindruck des Felsmassivs: Unheimlich, ein wenig verwunschen und gespenstisch sogar, präsentiert er sich im Mondschein – hier möchte niemand lange in der Dunkelheit ausharren. Spaziert man die Steilwand entlang oder wagt sich sogar in den, sich auf dem Plateau befindlichen Wald, hat man das Gefühl, unsichtbare Augen würden jeden Schritt den man macht verfolgen. Manchmal kann man sogar seltsame Lichtpunkte und Lichtgestalten beobachten, die einem folgen. Eine unheimliche Macht ist hier zu Werke, die ihre Macht wie mächtige Klauen nach jedem Menschen ausstreckt, der es wagt hier Nachts entlangzugehen. Schon unzählige nächtliche Wanderer berichteten von dem Gefühl des Beobachtet- und Verfolgtwerdens. Manche vermuten da oben sogar Feen und Kobolde. Sogar Menschen die nicht an Paranormale Phänomene glauben, berichteten nach ihrer Rückkehr, „dass da oben irgendetwas nicht stimmt“. Wird der Rotenfels vielleicht sogar von einem Berggeist bewacht, wie es viele Anwohner schon oft gesehen haben wollen? Augenzeugen berichten von einer weißen, leicht durchsichtigen, schimmernden Gestalt, die bevorzugt in herbstlichen Vollmondnächten zum Vorschein kommt Der Geist ist nicht böse, sagen die Anwohner, man darf ihn nur weder reizen noch necken. Mit Anbruch des Tages verschwindet die weiße Gestalt dann wieder im Inneren des Felsens. Die folgende Sage um den Rotenfels besagt ebenfalls, dass es hier einen Bergeist gibt: |
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Franz von Sickingen und der Geist vom Rotenfels Im Innern des Rotenfels hauste seit alter Zeit ein Berggeist. In mondhellen Nächten treibt er sein Wesen und verschwindet wieder mit Anbruch des Tages. Der Geist ist nicht böse, nur darf man ihn nicht reizen oder necken. Manchmal schwebt er auch hinüber auf die Ebernburg. Aber dann heult der Sturm in Tönen der Klage um die zerfallene Burg, denn der Geist vom Rotenfels trauert um seinen Liebling. Und das war kein anderer als Franz von Sickingen. Als Knabe hatte Franz einmal die jähe Felswand erklettert und war hart am Rande der grausigen Schlucht eingeschlafen. Es war schon spät in der Nacht. Da trug der Berggeist den Knaben, den die Reisigen seines Vaters und die hörigen Leute des Dörfleins suchten, in seine kristallene Wohnung. Als Franz erwachte, sah er ringsum eine seltene Pracht. Der Geist schwebte mit freundlichem Wesen auf ihn zu. |
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Der Knabe aber stand trotzig auf und fragte, wo er sich befinde und wie er hierher gekommen sei. Der Geist erzählte ihm, wo er ihn gefunden und wie er ihn gerettet habe. Das ließ sich Franz gefallen, dankte furchtlos dem Geiste, verlangte aber alsobald, daß er ihn zur Ebernburg bringe.
Solch Wesen gefiel dem Geiste, und er zeigte Franz seine Schätze und lud ihn ein, sich zu nehmen, was er wolle. Der Knabe aber nahm nichts, sondern bat nur, dass er wiederkehren dürfe. Da gab ihm der Geist ein güldenes Kettlein, daran ein Edelstein hing, und sagte: "So oft du zur Dämmerstunde zu mir herein willst, so nimm den Stein in die Hand, und alsbald werde ich dich hereingeleiten." Franz legte das Kettlein um den Hals und verbarg es sorgfältig. Darauf führte ihn der Berggeist sicheren Schrittes hinab und hinüber nach der Ebernburg und verschwand. Wurde der Knabe auch unwillig empfangen, so sagte er doch nichts von dem, was ihm begegnet war. So lebte Franz forthin in steter Gemeinschaft mit dem Geist im Rotenfels. Als er zum Ritter geworden war, da standen ihm dessen Schätze offen zu seinen Taten und Züge. Nur einmal warnte ihn der Geist, als er gen Trier zog, und wandte sich grollend von ihm, als er dennoch den Zug unternahm. Von dort an verfolgte den Ritter das Unglück, bis er, von seinen Feinden besiegt, auf seiner Feste Landstuhl den Tod fand. Der Geist aber trauerte tief um ihn und verschloß sich ein Jahr lang in seiner kristallenen Wohnung. Dann ließ er sich wieder sehen und schwebt noch heute um Fels und Burg. Trübe und wolkig ist seitdem sein Gewand, und im Grase am Ufer der Nahe glänzen seine Tränen, die er um seinen Liebling, den letzten Ritter, weint. (Quelle: M. Ohlmann, "Am heimatlichen Sagenborn", 1952) |
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Dienstag, 15. April 2014
Rotenfels-Ebernburg
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